Dornier Claim
12.04.2021 | Thema: Folienreckanlagen

Nachhaltigkeit von BOPET-Folie beginnt am Bodensee – Lindauer DORNIER GmbH auf der Chinaplas/Shenzen mit zukunftsweisenden Anlagenlösungen

Chinaplas in Shenzhen 13. – 16. April 2021 (Halle 10, Stand 10F25)

Polyesterfolien aus biaxial verstrecktem PET (BOPET) weisen eine hohe Zugfestigkeit sowie chemische und thermische Stabilität auf. Laut dem im Mai 2019 veröffentlichten „BOPET Film Global Supply Demand Report“ von Wood Mackenzie verzeichnete diese Spezialfolie seit 2013 jährliche Steigerungsraten von 6,7 %. Allein 2018 wurde eine Gesamtmenge von 5 Mio. Tonnen produziert, was einem Umsatz von fast 11 Mrd. Euro entspricht. In den nächsten fünf Jahren sollen noch einmal 1,1 Mio. Tonnen hinzukommen. Ein aussichtsreicher Zukunftsmarkt, dessen Nachfrage unter anderem durch seine bedeutende Rolle bei der Einhaltung weltweit verschärfter Qualitäts- und Hygieneanforderungen, gerade auch zur Vermeidung von weiteren Pandemien, getrieben wird.

Da gleichzeitig das Thema nachhaltigen Wirtschaftens stärker in den Vordergrund rückt, präsentiert die Lindauer DORNIER in Shenzhen neue Ansätze für die zukunftsweisende BOPET-Herstellung, um zur Beantwortung der Frage beizutragen, wie sich die Energie- und Ökobilanz von Folie durch innovative Anlagentechnik „made in Germany“ verbessern lässt.

Energieeffizienz steigern: Patentierte Luftführung mit optimierter Wärmerückgewinnung
„Nachhaltigkeit ist bei DORNIER kein modisches Schlagwort, sondern die Basis und das Resultat einer langfristigen Unternehmensstrategie“, betont Bernhard Wandinger, Leiter der Produktlinie Sondermaschinen. Einen Beitrag zu höherer Energieeffizienz liefert die patentierte Luftführung im Ofen der sogenannten TDO beim Querverstrecken der Folie. Diese Anlagenkomponente reckt die im Herstellungsprozess maximal 240 °C heiße Folie quer zur Laufrichtung auf Breiten bis zu 10,6 m – ein neuer Weltrekord!

Dank der neuartigen Luftführung lässt sich nach Unternehmensangaben der Verbrauch an Wärmeenergie bei diesem Prozessschritt gegenüber dem bisherigen Stand der Technik um bis zu 35 % senken. Dabei wird die erwärmte Luft unter Einhaltung der Temperaturanforderungen in den verschiedenen Ofenzonen mehrfach genutzt. Komplementär dazu liefert die optimierte Wärmerückgewinnung in der TDO ein weiteres Energiesparpotenzial von bis zu 400 kWh: Zuvor verloren gegangene Energie wird nun für die Aufheizzonen in der TDO genutzt.

Schrumpf ist Trumpf
Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften tragen BOPET-Folien von DORNIER Anlagen laut Bernhard Wandinger auch zum Erfolg der Energiewende und der Elektromobilität bei, wie das neuartige MD-Relax-System für die Querrecke beweist. Mit ihm lässt sich der Folienschrumpf, speziell der MD-Schrumpf in Produktionsrichtung, optimal einstellen. Die dadurch erreichte Dimensionsstabilität der Folie in Längs- wie in Querrichtung auch bei hohen Prozesstemperaturen mache sie ideal geeignet für Anwendungen mit hoher Wärmeeinwirkung – etwa als Separatorfolie in Batterien von Elektroautos oder in Photovoltaikspeichern.

Zum Stichwort innovative Kluppensysteme: DORNIER geht mit der Entwicklung des „Dynamic Chain Guides“ einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Recken. Die patentierte dynamische Kettenführung im Auslassständer der Querrecke verlängert den Lebenszyklus des bewährten und robusten SSDC-Kluppensystems signifikant. Ergänzt durch eine Online-Überwachung der Kluppenkettenlänge sorgt dies für zuverlässigen und sicheren Lauf rund um die Uhr. Die verschleißfreie Messung im DORNIER TDO-Einlassständer erfolgt nahezu ohne Reibung und daher weitgehend wartungsfrei. Die Kettendehnung kann damit genauer gemessen und notwendige Wartungsarbeiten können frühzeitig geplant werden.

Weil die TDO-Kluppensysteme, die die Folie im Bereich der Luftführung recken, im Laufe ihres Produktlebens vielfach überholt werden können, lassen sich selbst ältere Anlagen mit diesen neuen Technologien ausstatten.

PET Kreislauf schließt sich
In Kundengesprächen gehe es oft darum, wie sich bei gleicher Produktqualität künftig ein höherer Altmaterialanteil einsetzen lässt, so Wandinger, man spricht hier vom sogenannten recycelten PET – kurz rPET. Ein Materialeinsatz von 50 % Post-Consumer-Rezyklat (PCR) und mehr sei inzwischen technisch möglich. Aufgrund der besonderen Eigenschaften des Polymers, etwa dessen geringer Fremdstoff-Migrationsrate, eigne es sich sogar zum Wiedereinsatz als Lebensmittelfolie. Die Recyclingfähigkeit der BOPET-Folie selbst rückt dabei zunehmend in den Fokus. Die Lindauer DORNIER, als nachhaltig denkendes Familienunternehmen, ist der Überzeugung, dass Polyesterfolien einen wesentlichen Beitrag leisten, die ambitionierten Ziele für den Wiedereinsatz recycelten Materials bei Verpackungen zu erreichen. Hier spielen ebenfalls die speziellen Merkmale von PET eine Rolle – weil die Folie von sich aus eine gute intrinsische Barriere gegenüber Sauerstoff besitze, so Wandinger, lasse sich das Material bereits mit hauchdünnen Beschichtungen von Aluminiumoxid schnell und kostengünstig auf ein Niveau bringen, das selbst Ultra-High-Barrier-Anforderungen erfülle.

Service 4.0: Digitale Lösungen mit Mehrwert
Das neue DORNIER Kundenportal myDoX® wird auf der Chinaplas ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Auf modernster Datenbanktechnologie basierend liefert es Antworten auf die Frage, wie sich die Welt eines Traditionsmaschinenbauers mit dem virtuellen Datenaufkommen seiner Maschinen und Anlagen verbindet. Ergänzend zur digitalen Originalteilbestellabwicklung sowie als Ersatz für entfallende Kundenbesuche und Reisen bietet die Lindauer DORNIER seit neuestem auch virtuelle Rundgänge an. Diese ermöglichen es Maschinen und Anlagen digital nach kundenindividuellen Schwerpunkten in unseren Werken Lindau und Esseratsweiler live zu erleben: Ein weiterer, essentieller Faktor für die Verbesserung der Ökobilanz, bedenkt man die starke internationale Ausrichtung des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.

Ganzheitliche Ansätze für Thermoplast-Composites und dreidimensionale Preforms
Moderner Composite-Leichtbau orientiert sich nicht nur am Werkstoff. Vielmehr geht es um das optimale Zusammenspiel aus Material, Prozess und Anwendung. Der 2014 gegründete Geschäftsbereich „Composite Systems“ der Lindauer DORNIER gibt auf der Chinaplas mit den erstmals vorgestellten Produktionssystemen PROTOS® und TRITOS® Einblicke in ganzheitliche Lösungen zur wirtschaftlichen Herstellung hochwertiger Faserverbundstrukturen.

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